Unser Baudenkmal

Im Herzen von Ochsenfurt steht ein bemerkenswertes Baudenkmal – das „Augustinische Haus“. Benannt nach seiner Verbindung zu einem Augustinerkloster, diente dieses Gebäude einst als Pfündehaus* und ist ein faszinierendes Beispiel für mittelalterliche Architektur.

Das Fachwerkhaus, dessen Ursprünge in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts zurückreichen, zeichnet sich durch seinen beeindruckenden Erhaltungszustand aus. Das zweigeschossige Gebäude, erbaut 1469 (dendro.dat.), ist ein architektonisches Kleinod. Mit seinem charakteristischen Satteldach und dem auf Konsolen vorkragenden Fachwerkobergeschoss bietet es Einblicke in die Baukunst des Mittelalters.

Über die Jahrhunderte hinweg wurde das „Augustinische Haus“ modernisiert, ohne dabei seinen historischen Charakter zu verlieren. Die nahezu unveränderte bauzeitliche Raumaufteilung und der idyllische Innenhof laden ein, in eine längst vergangene Zeit einzutauchen.

Das „Augustinische Haus“ steht als Symbol für die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe unserer Region. Mit diesem Projekt ehren wir seine Vergangenheit, feiern seine Gegenwart und sichern seine Zukunft. Begleiten Sie uns auf dieser spannenden Reise, während wir ein Stück Geschichte neu beleben und für die Welt von morgen bewahren.

*Ein Pfründehaus, auch Pfrundhaus oder Pfründe genannt, bezieht sich historisch auf ein Gebäude oder eine Einrichtung, die mit einer kirchlichen Pfründe verbunden ist. Eine Pfründe war eine Art von Benefizium (Vorteil, Lehen oder Versorgung), das ursprünglich zur finanziellen Unterstützung eines Geistlichen durch die Kirche diente. Diese Unterstützung konnte in Form von Land, Einkünften aus Kirchengütern oder sonstigen materiellen Mitteln erfolgen, die dem Geistlichen ein Auskommen sicherten.

Pfründehäuser waren somit oft Wohnhäuser oder Gebäude, die direkt der Versorgung und dem Wohnbedarf von Geistlichen oder kirchlichen Bediensteten dienten. Sie konnten aber auch als Verwaltungsgebäude für die mit der Pfründe verbundenen Ländereien oder Einkünfte genutzt werden. In manchen Fällen wurden Pfründehäuser auch für wohltätige Zwecke eingesetzt, beispielsweise als Unterkunft für Arme, Alte oder Kranke.

Mesopotamien

Geschichte

Im Herzen des Heiligen Römischen Reiches gelegen, bot Ochsenfurt um 1469 ein Bild mittelalterlichen Stadtlebens. Umgeben von einer Stadtmauer, war die Stadt ein Knotenpunkt für Handwerk und Handel, geprägt von einer Gesellschaft, die sich aus Handwerkern, Händlern und Bauern zusammensetzte.

Durch die 1512 fertiggestellt steinerne Mainbrücke gewann Ochsenfurt auch wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung.

Das Leben der Bewohner spielte sich in überwiegend aus Holz errichteten Häusern ab, mit einfachen Einrichtungen und einer zentralen Feuerstelle als Lebensmittelpunkt. Trotz ihrer Einfachheit zeugen diese Strukturen von einer Epoche, in der Handwerk und lokale Bauweisen tief verwurzelt waren.

Die St.-Andreas-Kirche, geweiht im Jahr 1288, und die im 14. Jahrhundert errichteten Mauern und Türme prägen das historische Bild der Stadt.

Das gesellschaftliche Leben war durchdrungen von Religion und kirchlichen Einflüssen. Bildung war weitgehend auf Klöster beschränkt, und das kulturelle Leben konzentrierte sich auf kirchliche Feste und Markttage. Eine strenge soziale Hierarchie prägte das Miteinander in der Stadt.

Der Main und der Ochsenfurter Gau, eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, spielten eine zentrale Rolle im Leben der Bewohner.

Ochsenfurt um 1469 bietet uns heute einen faszinierenden Einblick in das mittelalterliche Leben. Die Stadtstruktur und die Überreste der damaligen Gebäude sind ein lebendiges Zeugnis einer längst vergangenen Zeit, die uns eine direkte Verbindung zu den Menschen und ihrer Lebensweise in dieser Ära ermöglicht.

Ochsenfurt ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie eine mittelalterliche Stadt ihr historisches Erbe in die moderne Zeit übertragen kann.